Chronik

Der Anstoß, einen Verein zu gründen, kam von der damaligen „Gröbenbachstüberl“- Wirtin Paula Mahl. Man war sich jedoch nicht schlüssig, welchen Zweck der Verein verfolgen sollte. Dass daraus ein Schützenverein geboren wurde, war größtenteils der Initiative des Bauunternehmers Josef Burghart sen. zu verdanken; er kann als der geistige Vater des Vereins betrachtet werden.
Er war es auch, in dessen Hände die Geschicke des Vereins von Anfang an gelegt wurden. Über 15 Jahre lang übte er das Amt des 1. Schützenmeisters aus.

Über die Gründung des Vereins gibt das Protokollbuch folgenden Aufschluss:

Gröbenried, den 11.12.1954 – In den letzten Wochen trugen sich einige Ortsbewohner mit dem Gedanken, einen Schützenverein zu gründen. So wurde für Samstag, den 11.12.1954 eine kleine Zusammenkunft im „Gröbenbachstüberl“ verabredet. Daß die Ortsbewohner so zahlreich erschienen waren, galt als Beweis, daß der Gedanke im Allgemeinen sehr reges Interesse gefunden hatte.

Burghart

1. Schützenmeister Josef Burghart

Mit großer Mehrheit wurde gestimmt für:   


Burghart Josef,        1. Schützenmeister

Hutzler Georg,         2. Schützenmeister

Staffa Franz,            Schriftführer

Mahl Jakob,             Kassier

Damit war die Wahl des Ausschusses abgeschlossen.
Folgende Personen wurden als Gründungsmitglieder aufgenommen:

Navratyl Andreas,  Burghart Josef,  Hutzler Georg,  Kavallar Else,  Seifert Anna,Anders Robert,  Mahl Jakob,  Mahl Martin,  Mayr Jakob,  Staffa Franz,  Adam Jakob, Rohrer Martin,  Kozenko Fini,  Mahl Michael,  Mahl Paula,  Breböck Hans, Burghart Maria,  Burghart Josef jun.,  Schwarz Edi. 

Anschließend wurden Vorschläge für einen passenden Namen gemacht. Es wurde unter anderem auch der Name „Spielhahn“ erwähnt. Martin Mahl, ein alter Ortsbewohner, erzählte uns, daß in seiner Jugendzeit in unserem Ort sehr viele Spielhähne gesichtet wurden, aber heute nur noch ganz selten vorkommen. Er sagte, es war immer ein schöner Anblick, wenn man so einen Spielhahn zu sehen bekam.

Um schöne alte Erinnerungen wach zu halten, wurde unser Verein mit vorausgehender Abstimmung auf den Namen „Spielhahn“ getauft. Damit waren unsere Besprechungen beendet.

Dank des persönlichen Einsatzes des 1. Schützenmeisters und der finanziellen Unterstützung der damaligen Vereinsmitglieder und der Dorfbewohner konnte bald darauf eine Fahne in Auftrag gegeben werden und im Juni 1957 die Fahnenweihe durchgeführt werden.

Anlässlich dieses festlichen Ereignisses schrieb die Dachauer Presse folgendes:

Gröbenried – Der Schützenverein „Spielhahn“ hatte einen großen Tag, galt es doch, die Fahne, des erst vor zweieinhalb Jahren gegründeten Vereins, zu weihen. Böllerschützen des Vereins „Berchtesgadener Landsleut´“ München weckten am frühen Morgen die Einwohner. Dann wurden vom gastgebenden Verein und der Blaskapelle Langenecker aus Langenpettenbach die 42 Schützenvereine aus nah und fern willkommen geheißen.

Ein festlicher Kirchenzug bewegte sich zu den alten Birken beim Bauern Gigl. Hier hatte man einen Altar aufgerichtet, an dem Kammerer Eicher aus Mitterndorf eine Feldmesse zelebrierte. Fahnenbraut Fräulein Kailich, Fahnenmutter Paula Mahl und die Fahnenjungfrauen sprachen festliche Prologe. Nach dem Lied vom „Guten Kameraden“ formierte sich der Festzug, der durch die Ortschaft zum Festzelt des Gasthauses „Gröbenbachstüberl“ führte. Für die teilnehmenden Vereine gab es Erinnerungsbänder. Bürgermeister Schallermayer, der auch die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernommen hatte, 1. Schützenmeister und Vorstand des Schützenvereins „Spielhahn“ und der Gauschützenmeister Josef Mayr aus Einsbach hielten Festansprachen. Die nunmehr geweihte Fahne zeigt auf der einen Seite das Bild des heiligen Hubertus und auf der anderen eine Mooslandschaft.

Die Patenschaft übernahm der Schützenverein „D’Wildschützen“ aus Eschenried. Zur Feier des Tages wurde auch ein Festschießen abgehalten.

Kurz darauf – 1958 – übernahmen die Spielhahnschützen selbst die Patenschaft beim benachbarten Verein „Karlsberg“ Dachau .
Auch 1962 standen sie wieder Pate bei einer Fahnenweihe, diesmal beim befreundeten Verein „Eichenlaub“ Niederroth.
Seit Bestehen des Vereins war es immer sein Bestreben, mit anderen Schützenschwestern und -brüdern ein kameradschaftliches Verhältnis zu pflegen. Man traf sich dazu wöchentlich einmal zum Schießabend im „Gröbenbachstüberl“, um sich hier sportlich zu messen; auch die Geselligkeit kam dabei nicht zu kurz. Wettkämpfe gegen benachbarte Vereine wurden nur in freundschaftlicher Weise ausgetragen, wobei die Spielhahnschützen meist als Unterlegene hervorgingen.

Das vereinsinterne und gesellschaftliche Leben blühte immer wieder auf beim Stroh-, Sau-, Faschings- und Königsschießen. Auch bei Fahnenweihen und anderen Festen machten die Spielhahnschützen kaum Absagen und waren sogar weit außerhalb ihrer Gaugrenzen anzutreffen und gern gesehen.
Aber auch so manche Schwierigkeiten hatte der Verein zu überwinden, z. B. als die Vereinsherberge geschlossen wurde. Es galt, das Schießlokal zu wechseln. Hier kam den Spielhahnschützen die freundliche Unterstützung des Patenvereins „D’Wildschützen“ aus Eschenried zugute, zu dem stets gute kameradschaftliche Beziehungen bestanden.

Andreas Wagner, der im Oktober 1978 das Amt des 1. Schützenmeisters von Jakob Mair übernommen hatte, erinnerte daran, dass 1979 eine größere Feierlichkeit anstünde, nämlich das 25jährige Gründungsjubiläum des Vereins.

Also wurde nach vorhergegangener Wahl ein Festausschuss bestimmt. In diesen wurden folgende Mitglieder gewählt:

Andreas Wagner, Jakob Mair, Alfred Eschner, Alfred Frieß, Josef Hutzler, Ferdinand Härtl und Albert Lustinger.

Innerhalb der verbleibenden Zeit von 8 Monaten brachte dieser Festausschuss das Kunststück fertig, ein dreitägiges Fest mit entsprechendem Programm zu organisieren.

Das Festzelt wurde auf der Wiese des Landwirts Benno Hartmaier an der Allacher Straße aufgestellt, der Altar bei den alten Birken aufgebaut, genau an der Stelle, wo auch 1957 der Festgottesdienst zur Fahnenweihe stattfand. Am Freitag, den 6. Juli 1979, war es dann soweit. Um 19 Uhr wurde das Fest mit dem Bieranstich durch den Schirmherrn und 1. Bürgermeister der Gemeinde Bergkirchen, Hubert Huber, eröffnet. Anschließend war ein Tanzabend angesagt; es spielten „Die 6 von da Schanz“.

Am Samstag den 7. Juli wurde ein großer Bayerischer Heimatabend veranstaltet, bei dem die Blaskapelle Albersbach-Indersdorf, Sängerin Uschi Bauer, das Duo Kerscher-Spilka, der Trachtenverein „Immergrün“ Graßlfing und „Die fidelen Dachauer“ mitwirkten. Conferencier Thomas Arzberger führte das Publikum durch den vergnüglichen Abend.

Am Sonntag, den 8. Juli, war dann der große Tag des Vereins. 42 Vereine aus nah und fern wurden von den Spielhahnschützen, dem Patenverein „D’Wildschützen“ Eschenried und der Festkapelle Albersbach-Indersdorf herzlich empfangen und willkommen geheißen. Der Festgottesdienst wurde, bedingt durch das schlechte Wetter, im Festzelt von H. H. Pater Dr. Joseph Magobeko zelebriert und vom Eschenrieder Kirchenchor samt Stub’nmusik musikalisch umrahmt. Bei den Festansprachen vom 1. Bürgermeister Hubert Huber, Landrat Hansjörg Christmann, 1. Gauschützenmeister Josef Aschbichler und unserem 1. Schützenmeister Andreas Wagner, stürmte es so, dass wir Angst hatten, das Zelt könnte der Windlast nicht standhalten.

Um 14 Uhr war der Festumzug anberaumt. Da den ganzen Vormittag schlechtes Wetter herrschte, musste unser 1. Schützenmeister seine ganze Überredungskunst aufbringen, um die 42 Vereine dazu zu bewegen, am Festzug teilzunehmen. Er sagte: „Leute, das Wetter wird für 2 Stunden mitmachen; glaubt es mir, ihr kommt alle trocken wieder in´s Festzelt“. Nach diesem Versprechen beteiligten sich alle Vereine und tatsächlich wurde auch keiner nass. Als letzte offizielle Handlung dieses festlichen Tages wurden die Erinnerungsbänder an die teilnehmenden Vereine ausgegeben, worauf unser Fest dann gemütlich ausklang.

Kaum 14 Tage später bekam der Verein eine Chance geboten, die wie eine Gabe des Himmels erschien. Der im Gemeindebereich ansässige Fußballverein Rot-Weiß Birkenhof-Eschenried hatte die Absicht, sein Vereinsheim durch einen Anbau zu vergrößern. Gemeinsam – Fußballer und Schützen – war man dieser Sache eher gewachsen. Da die Spielhahnschützen gerade wieder auf Herbergssuche waren, entschlossen sie sich, dieses Vorhaben, nach Ausarbeitung eines vernünftigen Vertrages für beide Seiten, zu unterstützen. Und so wurde in fast zweijähriger Bauzeit mit tausenden von unentgeltlichen Arbeitsstunden eine Vereinsgaststätte geschaffen, welche sich die Verantwortlichen vorher nicht erträumen hätten können. Dem Schützenverein wurden aufgrund der erbrachten Eigenleistungen die neuen Kellerräume, sprich Schützenstüberl und Schießstand, zur Ausübung des Schießsportes zugesprochen.

1981 fand die Einweihung dieser Sportgaststätte statt. Im selben Jahr trug der Schützenverein „Spielhahn“ das zweite Bürgermeister-Pokal-Schießen der Gemeinde Bergkirchen aus, das 1979 durch Bürgermeister Huber ins Leben gerufen wurde.

1983 ließ sich der Verein, nach vorhergehender Satzungserneuerung, ins Vereinsregister des Amtsgerichtes Dachau eintragen und führt seither den Namen: „Spielhahn Gröbenried e. V.“

Ab 1982 beteiligten sich die Spielhahnschützen am Rundenwettkampf des Schützengaues Dachau. Zuerst mit nur einer Mannschaft, die im zweiten Jahr zwar den Aufstieg in die B-Klasse schaffte, diese aber nicht halten konnte. In dieser Mannschaft waren damals die Schützen Christian Frieß, Wolfgang Frieß, Albert Lustinger und Georg Hutzler.

Unter dem damaligen Jugendleiter Heinz Schadt wurde eine starke Jugend aufgebaut, die lange noch nach fortgeschrittenen Jahren die Stützen der Mannschaften bildeten.

Da der Verein zu dieser Zeit noch keinen Sportleiter hatte, übernahm der damalige 1. Schriftführer Georg Hutzler die Führung und das Training der Mannschaften. Unter seiner Leitung wurden die Jungschützen in die Mannschaft eingebaut, eine 2. Mannschaft und eine Damen-Mannschaft gebildet. Diese Mannschaften wurden durch seine unermüdliche Arbeit immer stärker und ernteten dafür bald die Früchte. Zu den Erfolgen dieser Arbeit zählen z. B. die im Turnus von zwei Jahren stattfindenden Bürgermeister-Pokal-Schießen. War man beim ersten Schießen 1979 von den damals 9 Gemeinde-Vereinen noch letzter, so konnte man die Spiehahnschützen in den folgenden Jahren immer weiter vorne finden: Aber auch die alljährlichen Freundschaftsschießen, die wir mit den Patenvereinen „Eichenlaub“ Niederroth, „Karlsberg“ Dachau und „D´Wildschützen“ Eschenried austragen, wurden von uns gewonnen.

1986 wurde dann ein Sportleiter gewählt. Der bisherige 1. Schriftführer Georg Hutzler übernahm die sportliche Leitung des Vereins bis er dann am 8.10.1993 das Amt des 1. Schützenmeisters von Wolfgang Hartmaier übernommen hat.

Die sportlichen Glanzlichter in unserem Verein aber setzten unsere Damen. Ab 1990 gehörten Cornelia Hufnagel (geb. Neuner) und Heidi Hutzler der Damenleistungsgruppe des Schützengaues Dachau an. Mit dieser Leistungsgruppe schafften es erstmals zwei Damen aus unserem Verein bis zu den Bezirksmeisterschaften des Schützenbezirks Oberbayern vorzudringen.

Die wohl erfolgreichste Damenmannschaft der Spielhahnschützen, Heidi Hutzler, Daniela Hutzler, Claudia Hasenkopf sowie den Ersatzschützinnen Andrea Hutzler und Cornelia Hufnagel, wurde 1995 und 1996 Meister in der Gauliga, der höchsten Klasse des Damenwettkampfes im Schützengau Dachau.

1985 wurde unter dem damaligen 1. Schützenmeister Andreas Wagner eine Böllerschützen-Gruppe gegründet, die dem Schützenverein „Spielhahn Gröbenried e. V.“ und dessen Vorstandschaft untersteht. Die Mitgliedsstärke war zunächst 11 Schützen. Diese mussten beim Gewerbeaufsichtsamt zum Erwerb und Transport von Schwarzpulver eine Prüfung ablegen; zusätzlich war eine Prüfung über die Handhabung von Böllern abzulegen. Nach Bestehen dieser Prüfungen war beim Landratsamt Dachau eine Böllerschießerlaubnis zu beantragen.
Ein Anhang zur Satzung des Schützenvereins „Spielhahn Gröbenried e.V.“ wurde ausgearbeitet und Klaus Mahl sen. zum Schussmeister gewählt. Die Böllerschützen tragen den Namen:

                  >> Böllerschützen Spielhahn Gröbenried e.V. <<

Folgende Personen wurden als Gründungsmitglieder eingetragen:

Wolfgang Frieß, Josef Fritz, Wolfgang Hartmaier, Herbert Hicker, Rosmarie Hicker, Georg Hutzler, Josef Hutzler, Albert Kugler, Martha Kugler, Klaus Mahl, Andreas Wagner.
Heute gehören den Böllerschützen 21 Mitglieder an. Aufgenommen kann nur werden, wer Mitglied in unserem Schützenverein ist.

Aktiv werden die Böllerschützen immer wieder bei Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen von Vereinsmitgliedern, ebenso bei kirchlichen und weltlichen Anlässen, wie z. B. Heldengedenktag, Fronleichnamsprozession, beim Maibaumaufstellen und beim Christkindl-Anschießen in Gröbenried.

Da der Verein seine Herberge außerhalb der Ortschaft Gröbenried hat, wurden unter dem ehemaligen 1. Schützenmeister Wolfgang Hartmaier Veranstaltungen eingeführt, die vom Schützenverein und den Böllerschützen alljährlich in Gröbenried organisiert werden.

Beim Landwirt und Vereinsmitglied Benno Hartmaier findet in der Maschinenhalle alljährlich im Sommer ein Grillfest statt, zu dem alle Einwohner der Ortschaft eingeladen werden.
Ebenfalls beim Hartmaier findet sich alle Jahre ein großer Freundeskreis zur Nikolausfahrt ein; diese ist immer an dem Sonntag, der dem Nikolaustag am nächsten liegt. Benno Hartmaier spannt dabei seine Haflinger ein und fährt mit dem Nikolaus die Langwieder Straße entlang durch die Ortschaft Gröbenried. Die wartenden Kinder an der Straße bekommen vom Nikolaus kleine Gaben geschenkt. Anschließend treffen sich Alle in der Maschinenhalle beim Hartmaier zum Aufwärmen bei Kinderpunsch und Glühwein; dazu gibt es Schmalz- und Kletz´nbrot, sowie allerhand Süßes, das gekauft oder von den Frauen der Mitglieder gebacken wird.

Jedes Jahr am Heiligen Abend wird von den Böllerschützen das Christkindl-Anschießen abgehalten. Zu dieser Veranstaltung sind wieder alle Einwohner der Ortschaften Gröbenried, Eschenried und Umgebung eingeladen. Wie auch bei der Nikolausfahrt wird hier Glühwein und Kinderpunsch ausgeschenkt. Bläser der „Ampermusikanten“ Bergkirchen tragen seit geraumer Zeit mit ihren weihnachtlichen Weisen recht stimmungsvoll zum Gelingen bei.

All diese Veranstaltungen werden von den Einwohnern in hervorragender Weise angenommen und sind mittlerweile aus dem Dorfleben nicht mehr wegzudenken.
Seit nunmehr über 20 Jahre leitet Georg Hutzler als 1. Schützenmeister die Geschicke des Vereins. Möge das Vereinsleben auch in Zukunft in dieser Erfolgsspur fortgeführt werden.